Schröpfen ist eine seit Jahrtausenden bekannte traditionelle Reiztherapie, bei der Schröpfgläser je nach Indikation auf die unversehrte oder angeritzte Haut gebracht werden. Durch Erhitzen oder Absaugen der Luft im Inneren der Gläser wird ein Unterdruck erzeugt, der die lokale Durchblutung der Haut und Muskelschicht und damit den Energiefuss der Körpers anregt. Im alten Griechenland war die Schröpftherapie derart beliebt, dass Schröpfgläser sogar zum Symbol der ärztlichen Kunst wurden. Die Schamanen wollten mit diesem ausleitenden Verfahren böse Geister und Miasmen ‚aussaugen‘ und auch die chinesischen Medizin nutzte die Kunst des Schröpfens, um den Körper von einer Blut- und Qi-Stagnation zu befreien.
Man unterscheidet 3 Arten von Schröpfen:
Das trockene, unblutige Schröpfen: Vor allem bei chronischen Leiden werden die Schröpfgläser auf unversehrte Hautstellen gesetzt. Durch den erzeugten Unterdruck kommt es zu einer verbesserten Mikrozirkulation von Blut und Lymphe und damit zu einer erhöhten Stoffwechselaktivität. Durch Stimulation der Hautrezeptoren werden über neurophysiologische und refektorische Verbindungen auch die inneren Organe stimuliert (Forschungsarbeiten von Head und McKenzie).
Das blutige Schröpfen: Paracelsus formulierte die Grundidee des blutigen Schröpfens folgendermaßen: „Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, dort will sie schädliche Stoffe anhäufen und ausleeren. Wo sie dieses selbst nicht kann, dort mache ich ein Loch in die Haut und lasse die schädlichen Stoffe heraus.“ Vor allem bei akuten Schmerzen werden hier die Schröpfgläser auf die vorher angeritzte Haut gesetzt. Durch den Unterdruck tritt gestautes Blut aus. Dadurch wird die Blutzirkulation verbessert, Schadstoffe werden ausgeleitet und es kommt zu einer lokalen Entschlackung mit verbesserten Stoffwechselvorgängen.
Die Schröpfmassage: Hier werden die Saugglocken über der zuvor eingeölten Haut bewegt. Der durchblutungsfördernde Effekt ist bei der Schröpfmassage wesentlich intensiver als bei der klassischen Massage.
Zu den Hauptindikationen der Schröpftherapie gehören Verspannungen, muskuläre Verhärtungen, Cellulite, Rückenprobleme, Müdigkeit, Migräne, Stress, Hypertonie, Kopfschmerzen, Dysmenorrhö, Erkältungskrankheiten, Bronchitis und Asthma. Geschröpft wird hauptsächlich am Rücken, wo über verschiedene Refexzonen und Akupunkturpunkte der gesamte Körper angeregt wird.
Die Behandlungsdauer beträgt ungefähr 45 Minuten.