Klassische Naturheilkunde / Ordnungstherapie

Die klassische Naturheilkunde bezeichnet die Lehre von der Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten unter Nutzung von natürlichen Elementen wie Sonne, Luft und Wasser, aber auch dem Einsatz von Heilpflanzen, Mineralien, Heilwässern sowie Ernährung und Lebensstiländerung.
Ihre Wurzeln liegen in der europäischen Geschichte der Heilkunst und reichen von der aus der Antike überlieferten Hydrotherapie (Wasserheilkunde) bis zur Heilpflanzenkunde und Ernährungslehre.

Wirkprinzip: Der Anwendung von Naturheilverfahren liegt ein ganzheitliches Medizinverständnis zugrunde. Diese stellen Bedingungen her und regen Prozesse an, aufgrund derer eine Gesundung des Organismus aus sich selbst heraus möglich wird. Therapieziele sind die Anregung der Selbstheilungskräfte durch naturgegebene Einwirkungen von Naturheilmittel sowie die Anleitung und Förderung zur Übernahme von Eigenverantwortung durch den Patienten.

Verfahren: Hydrotherapie, Bewegungstherapie, Ernährungstherapie, Phytotherapie, Ordnungstherapie

Die Ordnungstherapie bildet nicht nur den Kern der Naturheilweise, sie ist auch wesentlicher Bestandteil aller ihr zugehörigen Verfahren. Die Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung ist das Kernstück der ganzheitlichen Ordnungstherapie. Das Vermeiden von Risikofaktoren, Genussgiften und Reizüberflutung ist ebenso wichtig, wie das Wiedererlangen des seelischen Gleichgewichtes und die Stärkung der eigenen inneren Regulationsfähigkeit.

Neben den im Einzelfall jeweils angezeigten physiotherapeutischen und diätetischen Maßnahmen sind hierzu auch entspannungstherapeutische Verfahren heranzuziehen, beispielsweise Autogenes Training, Lösungs- und Atemtherapie, Hypnose, gegebenenfalls auch Tanztherapie, Musiktherapie, kreatives Malen und Modellieren oder Bibliotherapie. Sie alle haben das Ziel, die auch im psychischen Bereich vorhandenen, jedoch nicht in ausreichendem Maß zur Entfaltung kommenden Selbst-Ordnungskräfte und Selbst-Heilungskräfte zu stärken und frei zu setzen.

Für die ärztliche Praxis bedeutet dies, den Patienten bei der Gesundheitspflege zu beraten und bei Durchführung ihm aufgegebener aktiver therapeutischer Maßnahmen in psychologisch richtiger Weise unterstützend zu begleiten.
Die Ordnungstherapie hat sich aber nicht nur auf den einzelnen Menschen zu beschränken. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Bemühung um geregelte Beziehungen in der Familie und größeren Gemeinschaften sowie die Sorge um ein harmonisches Verhältnis zur Umwelt.